Der technische Fortschritt macht vor keinem Lebensbereich halt. Längst sind selbstfahrende Autos keine Utopie mehr und in der Küche erwartet uns eine Maschine, die sämtliche Kochvorgänge alleine erledigt. Klar, dass sich auch die Erotik durch eine Vielzahl unterschiedlicher Toys und Tools gravierend verändert. Und wann kommt das Sexroboter-Bordell?
In der Vergangenheit haben bereits die unterschiedlichsten Dildos und Vibratoren das Sexleben unzähliger Menschen bereichert. Die Zukunft indes lockt mit lebensechten Sexrobotern, die ihren menschlichen Vorbildern (fast) in nichts nachstehen.
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Die klassische Gummipuppe: Geil oder abtörnend?
Bereits heute sind Sexpuppen echte Kunstwerke, sofern man sich nicht für ein Billigmodell entscheidet. Eine Gemeinsamkeit aller Modelle ist die nahezu lebensgroße Ausfertigung mit drei penetrierbaren Körperöffnungen. Mund, Anus und Vagina sind so ausgeformt, dass jeder menschliche Penis darin Platz findet. Die weiteren Eigenschaften der Gummipuppen freilich variieren extrem.
Vermutlich finden die billigsten Gummipuppen am ehesten Verwendung als etwas zweifelhafte Dekoration auf dem erotisch aufgeladenen Junggesellenabschied als im Schlafzimmer eines unbefriedigten Singles zum Einsatz zu kommen.
Beim Material handelt es sich hier zumeist um einfaches, wenig anschmiegsames Plastik, wie man es etwa von einem Wasserball oder einer Luftmatratze kennt.
Hier wirkt einfach alles künstlich:
- Die Hülle erinnert nicht einmal entfernt an die warme Geschmeidigkeit der menschlichen Haut, die „Hautfarbe“ verdient diese Bezeichnung ebenfalls nicht.
- Das Gesicht schließlich ist auf billigste Weise aufgedruckt und wirkt mit dem meist geöffneten Mund, als wäre die Figur einer Geisterbahn entsprungen. Wobei sie dafür eigentlich zu lächerlich ist.
Es gilt aber auch: Je hochwertiger die Qualität der Puppe, desto realistischer ist ihr Äußeres. Bereits für einige hundert Euro gibt es Sexpuppen im Handel, die ihrem realen Vorbild recht nahe kommen.
Das Material ist stabil und weich zugleich und hat tatsächlich eine hautähnliche Struktur, Hände und Füße sind sehr ansprechend ausgearbeitet und auch das Gesicht muss man hier nicht mehr verstecken.
[su_quote]In der höchsten Preiskategorie schließlich finden sich Sexpuppen, wie sie wohl einem feuchten Männertraum entsprungen sein könnten: Sinnlich, anschmiegsam, wunderschön anzuschauen. Zudem konnten die Designer, ganz im Sinne der männlichen Nutzer, an einigen Stellen auch etwas übertreiben.[/su_quote] Riesenbrüste nebst perfekter Wespentaille sind bei „echten“ Frauen doch eine sehr seltene Ausnahme. Ganz klar, dass hier kaum ein Mann widerstehen kann. Trotzdem wird er dabei eine klare Abgrenzung zu echtem Sex vornehmen.
Schon heute Realität: Das Gummipuppen-Bordell
Zukunftsforscher prophezeien bereits, dass sich unser Sexleben schon bald fundamental ändern wird. Im spanischen Barcelona hat diese Zukunft bereits begonnen. Immerhin ist das dortige „Lumidolls“ zwar kein Sexroboter-Bordell, es gilt jedoch als Europas erstes Gummipuppen-Bordell.
[su_quote]Was im ersten Augenblick äußerst skuril und überhaupt nicht sexy erscheint, entpuppt sich jedoch als clevere Idee, die immer mehr Anhänger findet. [/su_quote]
Denn bei den Puppen, die hier zu Liebesdiensten genutzt werden, handelt es sich um Vertreterinnen der Spitzenklasse. Qualitativ wie optisch bleiben keine Wünsche offen. Ob europäisch, asiatisch oder dunkelhäutig, hier hat jeder Gast die freie Auswahl.
Dass es sich nicht um echte Prostituierte, sondern um Sexpuppen handelt, wird durch ein besonderes Styling derselben sowie eine gemütliche Atmosphäre im Gummipuppen-Bordell wettgemacht.
Zudem ist es natürlich einfacher, auf optimale Hygiene zu achten und das Risiko, sich mit einer Geschlechtskrankheit zu infizieren, so weit wie möglich zu reduzieren.
Ein ganz wichtiger Faktor ist freilich das Gewissen der Besucher.
- So wird ein verheirateter Freier hier kaum das Gefühl haben, seiner Ehefrau untreu zu werden.
- Für andere Männer wiederum sinkt die Schwellenangst, überhaupt einmal in ein Bordell zu gehen, um dort käuflichen Sex zu erleben.
Ganz klar ist auch, dass im Sexroboter-Bordell garantiert keine Frauen illegal ins Land geholt wurden, um unter menschenunwürdigen Bedingungen für einen Hungerlohn ihren Körper zu verkaufen.
Das „Lumidolls“ bietet allerdings keine echten Schnäppchen an, sondern orientiert sich preislich an anderen Bordellen. Preise ab 80€ für eine halbe Stunde sorgen aber dafür, dass erotische Dienstleistungen auch weiterhin einen passenden Stellenwert behalten. Dumpingpreise nützen letztlich keinem der Beteiligten etwas.
Was ist eigentlich ein Sexroboter?
Im Prinzip handelt es sich hierbei um die Weiterentwicklung der Sexpuppe. Während sich diese noch penetrieren lässt, ohne sich selbst dabei zu bewegen, findet mit dem Sexroboter im Sexroboter-Bordell eine echte Interaktion statt.
Erste Ansätze dazu gibt es bereits heute, die Entwicklung schreitet hier aber in großen Schritten voran. Nachdem die Hautstruktur hochwertiger Sexpuppen der menschlichen Haut sehr weit angeglichen wurde und sie sich erwärmen lassen, wenden sich die Hersteller nun dem Bewegungsapparat zu.
[su_quote]Außerdem sollen die Sexroboter das Sprechen und intelligente Kommunizieren lernen und auf diese Weise verstärkt die emotionale Ebene ihres Liebhabers erreichen.
Zwar wird es sich stets um eine Maschine handeln, doch diese soll ihrem menschlichen Vorbild so weit wie möglich entsprechen.
Es ist also nicht auszuschließen, dass sich Singles der Zukunft einen Sexroboter kaufen werden, um einerseits sexuelle Befriedigung zu bekommen und andererseits etwas gegen das Gefühl der Einsamkeit zu tun.[/su_quote]
Alles, was heute Recht ist, …
… muss morgen nicht billig sein. Die aktuelle Gesetzeslage in europäischen Ländern beruht natürlich auf Erfahrungen aus der Vergangenheit und kann die Zukunft nur sehr bedingt im Auge behalten.
Wie soll also mit einem Kunden umgegangen werden, der im Sexroboter-Bordell mehr als grenzwertige Gewaltfantasien auslebt? Sind diese möglicherweise ein Indiz dafür, dass er sich irgendwann nicht mehr mit einer Sexpuppe begnügen wird? Sondern stattdessen einem Menschen etwas antut?
Und lässt es sich verbieten und verhindern, dass Hersteller Kinder-Sexroboter herstellen, mit denen Pädophile ihre Gelüste befriedigen?
An der Debatte darüber werden wir jedenfalls nicht vorbeikommen. Während die eine Fraktion argumentieren wird, dass Pädophile mit realistischen Sexpuppen ein Ventil für ihre Gelüste bekommen, erkennen andere darin eine Art Einstiegsdroge. Ist der nächste Schritt möglicherweise die Vergewaltigung eines Kindes?
Menschen sind keine Roboter
Die Hemmschwelle im Umgang mit einer Liebespuppe oder einem Roboter wird jedenfalls für die meisten Menschen deutlich niedriger sein als bei der zwischenmenschlichen Interaktion. Wer extrem schüchtern ist oder unter einer Behinderung leidet, wird in diesem technischen Fortschritt einen echten Segen erkennen. Psychopathen indes sollte man nicht nur von anderen Menschen, sondern auch von Sexrobotern fernhalten. Wie schwierig bis unmöglich das zu realisieren ist, steht freilich auf einem ganz anderen Blatt.
[su_quote]Mit vollen Menschenrechten werden Roboter wohl auch in ferner Zukunft nicht ausgestattet, zumal es sich nicht um selbstständig denkende Wesen handelt. Wünschenswert wenn aber auch unwahrscheinlich ist, dass der Gesetzgeber die Sexroboter mit ähnlichen Rechten ausstattet, wie sie heute den Tieren zugebilligt werden.[/su_quote] Denn es entsteht eine moralische Zwickmühle, wenn die Zerstörung einer Waschmaschine oder eines Autos auf gleiche Weise geahndet wird wie etwa das Zerstückeln eines Sexroboters, der ja nun doch einen Menschen darstellt auch wenn er eine Maschine ist. Die Serie „Westworld“ nimmt sich aktuell dieser Frage an.
Prostitution in der Zukunft
Prostitution hat bereits viele Gesichter. Neben Prostituierten, die den ganz klassischen Sex als Dienstleistung anbieten, tummeln sich Dominas wie auch Sklavinnen im Bereich der käuflichen Liebe. Und nicht zuletzt gibt es auch eine wachsende Zahl an Damen, die sich ganz auf die virtuelle Ebene stürzen und ihre Kunden im Cybersex-Bereich befriedigen.
In der Zukunft werden die Grenzen zwischen diesen einzelnen Feldern immer weiter verschwimmen.
So, wie der Wandel vom Telefonsex zum Cybersex funktioniert hat, wird sich die Entwicklung fortsetzen:
- Am Telefon war es für den Kunden eine rein akustische, aber deshalb nicht weniger sinnliche Erfahrung.
- Im Cybersex wird längst auch die visuelle Ebene mit angesprochen – und app-gesteuerte Sextoys sind ebenfalls bereits heute im Handel zu bekommen.
- Der Schritt zu künstlichen Geschlechtsorganen, die auch über weite Distanzen miteinander interagieren können, ist nur noch ein recht kleiner. Und mit Sicherheit werden sich Damen, die mit Liebesdiensten ihr Geld verdienen, genau auf diesen Bereich spezialisieren.
[su_quote]Das Risiko einer sich weiter entwickelnden „Zwei-Klassen-Prostitution“ ist aber nicht von der Hand zu weisen. Der heutige Straßenstrich wird nicht zugunsten der virtuellen Prostitution verschwinden. Viele der käuflichen Damen verfügen weder über das notwendige Knowhow noch über die technische Ausstattung.[/su_quote]
Und trotz aller modernen Zahlungsmöglichkeiten, die einen Geldtransfer in Echtzeit ermöglichen, ist die Barzahlung vor Ort noch immer am unkompliziertesten. Ein Geldschein in der Hand erfordert keine weiteren Klicks und Einstellungen, sondern steht sofort zur Verfügung. Und gerade die Damen, die ihrem Gewerbe aus prekären Verhältnissen nachgehen, sind auf dieses schnelle Geld angewiesen.
Fazit zum Sexroboter-Bordell
Nichtsdestotrotz wird der „normale“ Sex neben dem Cybersex weiterhin seine Stellung behalten. Auch Bordelle werden also nicht so einfach verschwinden. Definitiv wird sich aber das Angebot der Bordelle erweitern, wenn immer realistischere Gummipuppen und Sexroboter auf den Markt kommen. So manches Sexroboter-Bordell der Zukunft wird fast ohne Mitarbeiter aus Fleisch und Blut auskommen.
[su_quote]Eins bleibt jedoch beim Alten. Ganz gleich, wie weit die Technik voranschreitet, das völlig identische Ebenbild eines Menschen werden wir auf diese Weise niemals herstellen können[/su_quote]. Sicher wird der Sex mit Robotern eine Menge Spaß machen, zumal diese wohl kaum verfrüht in völliger Erschöpfung in die Kissen sinken werden.
Trotzdem sind [su_table]
das Spüren echter Haut, | das echte Stöhnen, |
Atemgeräusche und | das Schlagen eines anderen Herzens |
[/su_table]
selbst durch die beste Technik nicht ersetzbar. Nicht zuletzt kommt hier die menschliche Unvollkommenheit und Vergänglichkeit mit ins Spiel und unsere Fähigkeit zu Überraschen, Unberechenbar zu sein.
Das Sexroboter-Bordell wird also auch in vielen Jahren allenfalls eine zusätzliche Möglichkeit der körperlichen Befriedigung darstellen. Den echten Hautkontakt aber wohl nie vollständig ersetzen.
[…] gibt es schon ein Puppen-Bordell, wo sich Männer Silikon-Liebespuppen für eine Nacht mieten können. Außerdem läuft die […]