Sexuelle Darstellungen haben Menschen schon immer fasziniert. Ob nun bereits die ersten Höhlenmalereien erotische Momente zeigen, darüber müssen Forscher befinden. Sicher ist, dass Griechen und Römer ihre Vorlieben in Stein gemeißelt und Jahre später die Meister der Farbpalette den einen oder anderen Nackedei in eindeutiger Pose auf die Leinwand gepinselt haben. Mit der Fotografie eröffneten sich schließlich ganz neue Möglichkeiten der Erotik und teils schon Pornografie. Als die Bilder dann laufen lernten, war es nur noch ein kleiner Schritt Richtung Cybersex.
Inzwischen ist es kein Problem mehr, an pornografisches Material zu kommen. Ein paar Mausklicks, und man landet unweigerlich auf Seiten mit Hunderten Fotos und Filmchen. Darunter befindet sich nicht nur Material, das mit Profis produziert wurde und zum Teil als Kauf-DVD in Sexshops erhältlich ist. Viele der Bilder und Videos zeigen Amateure, die sich selbst gefilmt haben oder von Bekannten aufgenommen wurden. Was möglicherweise als persönliche Erinnerung gedacht war, kursiert dann plötzlich quer durchs Internet. Paris Hilton kann ein Lied davon singen. Wie ihr erging es vielen Stars und B-Promis. Jugendsünden in Form von freizügigen Filmen finden spätestens dann reißenden Absatz, wenn es mit der Karriere steil bergauf geht.
Bei privaten Filmen von den Müllers, Meiers und Schulzes dieser Welt kann eine solche Entwicklung durchaus unangenehme Folgen haben. Wenn die Nachbarn im Netz nach wenig Abwechslung suchen, ganz zufällig ein paar Filme herunterladen und dabei auf Helga und Heinz von nebenan stoßen, ist Tratsch vorprogrammiert. Dass man sich selbst auf Seiten herumtreibt, von denen man angeblich nie etwas gehört hat, rückt dann in den Hintergrund. Die Finger zeigen immer nur auf die „Hauptdarsteller“.
War es früher relativ einfach, die Beweise zu vernichten – Bilder, Negative und Filmrollen können Hitze ganz schlecht ab –, lässt sich Material, das einmal im Internet aufgetaucht ist, kaum mehr stoppen. Deshalb sollten sich Paare, die hin und wieder die Kamera laufen lassen, sehr gut überlegen, was sie mit dem Material machen. Wer es selbst online stellt, muss sich der möglichen Konsequenzen bewusst sein. Das gilt auch, wenn Fotos auf Cybersex-Seiten hochgeladen werden, zum Beispiel als Profilbild oder beim Austausch mit anderen Sex-Interessierten. Vorsicht ist diesbezüglich die Mutter der Porzellankiste. Vor allem sollte man die Bilder nicht auf jeder xxx-beliebigen Seite präsentieren.