Dass mein Freund Matthias ein absoluter Technikfreak ist, dass wussten wir alle. Aber etwas wunderten wir uns schon, als er aus seinem Geburtstag eine LAN Party machen wollte. Halt, heute sagt man ja WLAN Party. Ist ja egal. Jedenfalls rückten wir alle mit unseren Notebooks an. Einige von uns hatten Spiele dabei, aber Matthias schüttelte schmunzelnd den Kopf. „Nee Leute, heute hab ich was viel Besseres für euch. Ich muss bloß bei jedem mal ganz kurz an den Rechner.“
Dass wir alle einen Messenger installiert hatten, das wusste er. Schließlich schrieben und redeten wir ja abends oft alle Mann darüber. Er nahm bei jedem von uns ein Kontaktangebot an und forderte uns auf, den Videochat zu dem neuen Kontakt zu aktivieren. Erstauntes Raunen kam von allen Seiten. Matthias hatte eine Gruppe von Studentinnen aufgetan, die sich mit professionellen Sexchats das Geld für ihr Studium verdienen wollten. Er war zufällig mit ihnen ins Gespräch gekommen und hatte mitbekommen, dass sie zuerst einmal Leute zum Üben suchten. Wir waren also ihre „Versuchskaninchen“.
Man kann sich sicher vorstellen, dass wir es uns nicht zwei Mal sagen ließen, alles von ihnen abzufordern. Einige von ihnen waren richtig gut. Wir saßen ja alle dicht gedrängt um den Tisch und so konnte man auch ein bisschen zum Nachbarn mit schielen. Nach etwa einer Stunde beendete Matthias über seinen Server alle Chats und ein paar Minuten später klingelte es an seiner Tür. Es waren die fünf Studentinnen, mit denen wir gechattet hatten. Wir sprachen ganz offen darüber, was gut und was weniger gut war.