Einige plaudern über das Wetter, das letzte Training und den Job. Andere teilen fleißig mit, was sie zu Mittag hatten. Und einige wenige wollen poppen. Facebook macht´s möglich. Mit der neuen App „Bang with Friend“ steigt der Riese unter den sozialen Netzwerken nun offenbar auch in den Bereich Cybersex ein.
Nutzer, die das Tool installieren, können Freundinnen und Freunde aus dem Netz markieren, mit denen sie mehr als nur Fotos austauschen wollen. Dann heißt es Daumen drücken. Denn heißer Sex winkt nur, wenn auch die oder der Erwählte „Bang with Friends“ nutzt und ein Häkchen an der entsprechenden Stelle setzt. Daraufhin wird das System aktiv, verschickt eine Mail und teilt beiden mit, dass sie scharf aufeinander sind. Hört sich simpel an. Scheint es auch zu sein. Doch ob es den gewünschten Nutzen bringt, in dem Fall wohl eine flotte Nummer, steht auf einem anderen Blatt.
Inzwischen kursieren im Netz bereits erste enttäuschte Kommentare. Denn statt Dutzende Mails lesen zu dürfen, in denen die frohe Botschaft einer möglichen Liebesnacht verkündet wird, bleibt die Küche kalt respektive das Postfach leer. Woran das liegt? Wer weiß. Sicher ist nur, dass die App inzwischen in vielen Profilen aktiv ist. Jüngste Zahlen sprechen von rund 100.000 Nutzern. Und tatsächlich scheint es auch die eine oder andere Bettgeschichte gegeben zu haben. 1.000 sollen es schon gewesen sein.
Alles schön und gut: „Bang with Friends“, das von drei namentlich nicht genannten Programmierern binnen zwei Stunden unter Einfluss von reichlich Alkohol entstand, wird den Cybersex-Markt allerdings nicht revolutionieren. Dafür hallen zu vielen Kritiken durch die Medien. Denn was passiert, wenn Minderjährige die Applikation nutzen oder Perverse sich auf diesem Weg an Kinder heranmachen? Dazu gibt es noch keine Antworten. Wohl zur Frage, warum bislang nur Heterosexuelle ihre Gelüste per Klick fixieren können. Darauf wird nun mit einer Variante Homosexuelle reagiert.
Cybersex via Facebook wird vermutlich auch dauerhaft nur eine nette Spielerei bleiben. Wer eine Sexpartnerin oder einen Sexpartner sucht, sollte sich lieber an Portale wenden, die sich auf Lust, Liebe und Seitensprünge spezialisiert haben. Seriöse Seiten stellen sicher, dass die Nutzer volljährig sind, und sorgen auch sonst für Ordnung. Wer zu sehr auf den Putz haut, fliegt kurzerhand.