Das Internet ist schon eine feine Sache. Lernen, arbeiten, Bankgeschäfte erledigen. Und Pornos gucken. Seien wir doch mal ehrlich: Auch du hast mit großer Wahrscheinlichkeit zu den üblichen große Pornoseiten gemacht und es dir dabei selber besorgt, oder? das behauptet zumindest Pornhub, wenn sie ihre beeindruckenden Userzahlen veröffentlichen. Man kann ruhigen Gewissens behaupten, dass das Internet mit keiner anderen Branche eine so enge Symbiose eingegangen ist wie mit der Porno- und Sexspielzeugindustrie. Fast genauso alt wie das Netz ist der Wunsch bei vielen, die Erlebnisse vor und auf dem Bildschirm miteinander zu verknüpfen. Und damit ein herzliches Willkommen in der Welt des Cybersex, der Roboter-Liebespuppen und der Teledildonics.
Teledildonics! Tele…what?
Falls du noch nie was von dem Begriff Teledildonics gehört hast: Der Begriff geht auf einen gewissen Ted Nelson zurück, der ihn erstmalig 1975 in seinem Buch „Computer Lib/Dreams Machines“ verwendete. Er beschreibt die Verbindung von virtueller Erotik mit der realen Welt. Wenn du dir also gleich einen Dildo reinschiebst, der von deinem Freund, der 1000 Kilometer entfernt von dir, über Skype ferngesteuert wird: dann treibst du es gleich im Teledildonics Style. Aber auch wenn du eine Sexpuppe vögelst, bist du im weiteren Sinne ein Mitglied der Teledildonics Community.
In den 1990er Jahren fing es noch recht wenig immersiv an. Erst auf Disketten, ein bisschen später dann auf CDs, gab es zum ersten Mal nackte Haut zu sehen. Natürlich mussten bei einer gängigen Auflösung von bestensfalls 640 x 480 Pixeln auf dem Röhrenbildschirm Abstriche gemacht werden. Denn versuch mal, bei so einer Auflösung zwischen die Beine der Darstellerin zu zoomen. Der Anblick wirkt höchstens bei einem ausgeprägten Fetisch für Minecraft an Anheizer.
Digitaler Pornokonsum und das ergänzende Spielzeug
Aber immerhin: Der Anfang war gemacht. Zum allerersten Mal in der Geschichte der Menschheit war der Pornokonsum digital und damit fast immer möglich (zumindest so lange, wie die Ehefrau außer Haus war). Ein überaus erfolgreiches Spiel war zu der damaligen Zeit übrigens Strippoker. Auf dem Bildschirm zog sich, gute Karten natürlich vorausgesetzt, ein mehr oder weniger hübsches Model Runde für Runde aus. Auch erste Pornovideos kamen auf, wobei diese durch die geringen Speichermöglichkeiten noch ziemlich kurz waren.
Ebenfalls seit den neunziger Jahren sind Sexspielzeuge auf dem Markt, die durch elektronische Spielereien und Antriebstechnik dem Anwender die perfekte Illusion eines richtigen Ficks verschaffen wollen. Viele dieser Geräte sehen allerdings eher aus wie Han Solos Laserblaster als denn wie ein Gerät, in das man sein Allerheiligstes stecken wollen würde.
Seit ungefähr 10 Jahren entwickelt sich der Bereich Teledildonics exponentiell weiter. Um 2006 kommen Geräte auf, die sich bereits per USB mit dem Rechner verbinden lassen, und sich an dem unverkennbaren Apple Look orientieren. Drei Jahre später wurde der erste Dildo erfunden, der sich mit dem Internet verbinden und darüber steuern lässt. Speziell dazu passend kodierte Pornofilme oder das Chatpartner sorgen dafür, dass sich die Bewegungen des Toys in deiner Pussy mit den Bewegungen auf dem Bildschirm oder gemäß dem Willen deines Gegenübers synchronisieren.
Mit den neuen Virtual Reality Brillen wird Teledildonics eine neue Dimension erfahren. Das Erlebnis in der virtuellen Welt ist zwar derzeit noch nicht ganz ausgereift, aber es besteht hier unglaubliches Potential. Wir können auf die Entwicklung der nächsten Jahre gespannt sein.
Schon jetzt Wirklichkeit sind Sexpuppen, die nicht nur aussehen wie deine sexy Nachbarin, sondern sich auch (fast) genau so anfühlen.