Cybersex als Spielwiese einsamer Herzen abzuqualifizieren, die im wahren Leben nicht zum Schuss kommen, ist absoluter Quatsch. Vielleicht trifft dieses traurige Klischee auf die eine Frau oder den anderen Mann zu. Dabei wird aber völlig übersehen, dass sich nicht nur Singles, sondern durchaus auch Paare auf virtueller Ebene tummeln. Das Ziel lautet schlichtweg, Gleichgesinnte zu finden, Spaß zu haben und vielleicht irgendwann dem Online-Quartett eine echte Kissenschlacht folgen zu lassen.
Nun dürfte es relativ schwer sein, online die Atmosphäre eines Swingerclubs zu realisieren, in dem sich mehrere Paare vergnügen. Der Geruch, die Optik, das Licht und das Kribbeln der Erregung, wenn man sich den Spielwiesen nähert und einen ersten Blick auf die verschwitzten Leiber werfen kann: Das alles muss sich beim Cybersex vorerst im Kopf abspielen. Die optischen Reize lassen sich ohne Probleme mit guten Webcams und der richtigen Beleuchtung in Szene setzen. Dann ist ungefähr so, als würde man im Swingerclub einfach nur einem anderen Paar zusehen, um sich langsam in Fahrt zu bringen und selbst aktiv zu werden.
Bis auf den Partnertausch ist beim Cybersex-Swingen fast alles möglich. Wichtig ist nur die gegenseitige Sympathie. Das lässt sich ganz schnell abklären, wenn im Chat die ersten Worte gewechselt und vielleicht Bilder getauscht wurden. Sich sofort beim Sex zuzugucken, ist zwar denkbar. Die Frage ist nur, ob es auch beiden Paaren genehm ist. Was sich später vor der Kamera abspielt bzw. abspielen soll, kann abgesprochen oder dem Zufall überlassen werden. Vielleicht wird aus dem Online-Abenteuer dann irgendwann ein Treffen im echten Swingerclub. Wenn die Chemie stimmt, gibt´s ganz bestimmt auch ein gemischtes Doppel.