Anonymität (beim Cybersex) bedeutet Datenschutz – und Datenschutz bedeutet Sicherheit. Über viele Jahrzehnte war diese goldene Regel derart fest in den Köpfen der Menschen verankert, dass die Volkszählung im Jahr 1987 von wütenden Protesten begleitet wurde. Die meisten Menschen hatten große Angst, staatlichen Stellen zu viel Einblick in ihr Leben und damit in ihre Privatsphäre zu gewähren.
Mit dem Siegeszug des Internet hat sich diese Grundeinstellung fundamental geändert. [su_quote]Das Internet wirkt wie eine riesige Wundertüte, die für jeden Nutzer etwas bereit hält – in vielen Fällen vermeintlich kostenlos.[/su_quote] Denn im Vergleich zu barem Geld erscheinen private Daten plötzlich wie eine äußerst preiswerte Währung, die online so manche Tür öffnen kann.
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Soziale Netzwerke und Erotik-Seiten: Weniger Daten bedeuten mehr Sicherheit
Weil wir uns an die Herausgabe privater Daten so gewöhnt haben, sind die Profile in sozialen Netzwerken überfüllt mit Informationen, die eigentlich niemand der breiten Öffentlichkeit preisgeben sollte. Katzenfotos und „Food-Porn“ mögen noch harmlose (und meist sinnlose) Auswüchse sein. Bilder von Kindern am Strand oder ein Foto des verlassenen Eigenheims mit der Unterschrift „Wir sind im Urlaub!“ hingegen sind Einfallstore für Kriminelle verschiedenster Couleur.
Da Erotik-Communities ganz ähnlich aufgebaut sind wie die klassischen sozialen Netzwerke, gibt es deutliche Parallelen beim Verhalten der jeweiligen User. Dabei ist die Anonymität beim Cybersex ein zentrales, für geile Online-Abenteuer unverzichtbares Element.
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Natürlich will man sich auf einer Erotik-Plattform von seiner Schokoladenseite zeigen und andere User neugierig machen. Zu viele private Daten dürfen es aber nicht sein.[/su_quote] Die Möglichkeit, dass der geile Bock aus dem Nachbarhaus über das Profil stolpert und plötzlich vor der Tür steht, ist das geringste Risiko. Skrupelllose Geschäftemacher durchforsten regelmäßig die Profile und können schlimmstenfalls deutlich größere Probleme bereiten.
Vor dem Cybersex gilt: Safety first!
Grundsätzlich gilt das vor allen Ausflügen durch das Internet. Zwar gibt es immer noch Menschen, die mit ihrem neuen, gerade ausgepackten Computer sofort auf obskuren Pornoseiten aus Übersee unterwegs sind. Das nimmt aber oft ein sehr unbefriedigendes Ende, denn erst sollte für eine stabile Firewall und einen guten Virenschutz gesorgt werden. Diese Software z.B. Avira kann man kostenlos herunterladen (bitte vor dem Besuch aller Webseiten!) oder für wenig Geld im Fachhandel kaufen. Auch die gängigen Browser lassen sich so einstellen, dass problematische Websites nicht angezeigt werden oder eine entsprechende Warnung eingeblendet wird.
Ein wichtiger Faktor ist zudem die eigene IP-Adresse. Anhand dieser lässt sich zurückverfolgen, von welchem Computer auf welche Website zugegriffen wird. Der Weg durch das Internet ist also keine Einbahnstraße und findige Hacker wissen, wie man sich auf dem Computer eines Users austoben kann. Daher lohnt es sich, in einer Suchmaschine einmal nach dem „Tor-Netzwerk“ zu schauen. Darüber besteht eine Möglichkeit, die IP-Adresse zu verschleiern. Sogar die Geheimdienste beißen sich daran regelmäßig die Zähne aus.
In diesem Zusammenhang gilt auch: was zu gut klingt, um wahr zu sein, kann nicht wahr sein.
Wenn ein Anbieter für ein Pauschale von wenigen Euro eine Porno-Flatrate verspricht oder man für dieses Geld angeblich viele Stunden mit einem Pornosternchen heißen Cybersex haben kann, sollten alle Alarmglocken klingeln. Denn vorher wird zumeist die Angabe der Kreditkartendaten fällig – und bei der Abrechnung gibt es dann das große Heulen und Zähneklappern. Eine Prepaid-Kreditkarte, die vor der Nutzung mit einem Geldbetrag aufgeladen werden muss, kann hier einen gewissen Schutz bilden. Noch besser ist es aber, von solch merkwürdigen Angeboten komplett die Finger zu lassen.
[su_quote]Es gibt auch Websites, die vergleichsweise billige Angebote machen, dabei aber trotzdem vertrauenswürdig sind. Im Zweifel lohnt sich also ein Blick in eine Suchmaschine: Wer hat hier bereits Erfahrungen gemacht – und wie sehen die aus? Fundorado z.B. ist ein seriöser aber geiler, deutscher Anbieter der für kleines Geld Zugriff auf enorme Mengen an sexy Inhalten bietet.[/su_quote]
Wozu die Anonymität beim Cybersex?
Es gibt zahlreiche Gründe, beim Cybersex anonym zu bleiben. Der wichigste Grund ist die Tatsache, dass Cybersex bei vielen Teilen der Gesellschaft nach wie vor als schmuddelig gilt und der eigenen Reputation schaden kann. Durch die Medien geistern zwar vor allem Geschichten, in denen betrunkene Fußballrowdys um ihren Job bangen müssen. Wenn der Chef aber über Aktivitäten seines Angestellten im Cybersex-Chat informiert wird, können die Folgen ähnlich sein.
Aber auch wenn der Job nicht in Gefahr ist, kann es im Kollegenkreis durchaus unangenehm werden. Denn wer ist unter diesen Vorzeichen schon gerne das Gesprächsthema Nummer 1?
Desweiteren kann man Opfer von Cybersex-Betrug werden. Das kann Erpressung sein, oder Abbuchungen von der Kreditkarte usw.
[su_quote]Sogar Beziehungen können in Gefahr geraten, wenn man nicht auf Anonymität beim Cybersex achtet[/su_quote]. Denn schließlich stehen die einschlägigen Chats auch allen anderen offen, also auch der Mutter, dem Bruder oder der besten Freundin der Ehefrau. In solchen Fällen kommt neben der Peinlichkeit auch noch das beklemmende Gefühl hinzu, sich mit der grundfalschen Person Befriedigung verschafft zu haben.
Welche Unterschiede gibt es zwischen der Kommunikation in der Erotik-Community und dem Cybersex?
Auch wer mit seinem Profil auf der Erotik-Website alles richtig gemacht hat, kann beim Cybersex seine Anonymität verlieren. Denn der besteht ja zumeist nicht nur aus einer heißen, schriftlichen Unterhaltung. Da werden zumindest erotische Bilder ausgetauscht, meist findet der Cybersex sogar vor der Sex-Webcam statt. Glücklicherweise ist hier jeder sein eigener Regisseur, Beleuchter und Bühnenbauer, daher können die gefährlichsten Fallstricke rechtzeitig umgangen werden.
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- Optimal klappt der Cybersex vor einer weißen Wand, denn die könnte überall sein. Das überdimensionale Familienfoto im Hintergrund ist im Zweifelsfall aber ebenso verräterisch wie die antike Kommode.
- Cybersex braucht Beleuchtung, schließlich soll der Cybersex-Partner ja etwas zu sehen bekommen. Was das genau ist, lässt sich mit kleineren Lampen gut definieren. In einem abgedunkelten Raum kann das Gesicht also prima im Schatten verschwinden, während der übrige Körper und die Geschlechtsteile ins Rampenlicht rücken.
- Es gibt keine Vorschrift, beim Cybersex komplett nackt zu sein und mit offenem Visier zu kämpfen. Auffällige Merkmale wie Tattoos, Piercings oder Muttermale lassen sich mit Dessous oder einem erotischen Kostüm gut verbergen, sofern sie beim Cybersex keine besondere Rolle spielen sollen.
- Apropos Rollenspiel: Wie wäre es mit einer perfekten Maskerade vor der Webcam? Eine venezianische Maske kann hocherotisch sein, je nach Neigung aber auch eine komplett verhüllende aus Latex oder Nylon. Im Idealfall passt sie natürlich genau zum übrigen Outfit und lässt nicht erahnen, dass sie für die Anonymität beim Cybersex getragen wird.
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Tabus beim Cybersex
[su_quote]In erotischer Hinsicht sind das natürlich alle Spielarten, auf die sich nicht alle Beteiligten verständigen können. Da man sich über Verhütung keine Gedanken machen muss, darf es hier sogar sehr frei und ungezügelt vonstatten gehen. Zügeln sollte man sich aber an anderer Stelle.[/su_quote]
Die private Festnetznummer geht keinen Cybersex-Partner etwas an. Auch das regelmäßig genutzte Smartphone sollte reine Privatsache bleiben. Wer beim Cybersex telefonieren möchte (oder gleich Spaß am Telefonsex hat), sollte sich dafür ein Zweithandy zulegen. Prepaidkarten gibt es in jedem Supermarkt und in fast jedem Haushalt findet sich ein altes, nicht mehr genutztes Handy dafür. Zudem gibt es unzählige Dienste über die man kostenlos und anonym telefonieren kann.
Was gilt darüber hinaus in Bezug auf die Anonymität beim Cybersex?
Natürlich darf man beim Cybersex seinen Wohnort nennen, sofern es sich nicht um ein Dorf mit 100 Einwohnern handelt. Die genaue Adresse hingegen spielt absolut keine Rolle. Einige Zeitgenossen versuchen gerne, diese unter einem Vorwand herauszufinden („Ich möchte dir so gerne einen Rosenstrauß schicken!“), doch darauf sollte man sich auf keinen Fall einlassen. Falls man sich beim Cybersex näher kommt und ein echtes Date vereinbart, sollte das immer auf neutralem Boden stattfinden. Und dann ist ein belebtes Café eindeutig besser als der einsame Teich im Wald.
[su_quote]Zur Anonymität beim Cybersex gehört auch eine anonyme E-Mail-Adresse, sofern man auch auf diese Art kommunizieren oder Bilder beziehungsweise Videos austauschen möchte.[/su_quote] Der Klarname darf auf keinen Fall zu erkennen sein – und hier bietet sich auch die Chance für eine frivole Spielerei: Der Anonymität beim Cybersex tut es keinen Abbruch, wenn „Sahnetoertchen“ eine E-Mail an „HerrderSeile“ verschickt. Es gibt so viele Anbieter für kostenlose E-Mail-Adressen, dass man garantiert irgendwo ein Postfach mit erotischem Namen eröffnen kann.
Die Checkliste auf einen Blick: Diese Faktoren tragen zu deiner Anonymität beim Cybersex bei
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- anonyme und extra für den CS angelegte E-Mailadresse
- keine privaten Festnetz- oder Handnummern
- Vorsicht bei der Verwendung von Kreditkarten
- keine Herausgabe des genauen Wohnorts
- keine Klarnamen
- Achtung bei markanten, auf Aufnahmen erkennbaren Körperteilen
- Beim Cam-Chat auf einen neutralen Hintergrund achten
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Bilder von supplier 236993/Colourbox, marog-pixcells/Colourbox.com und Jürgen Fälchle/Colourbox.com