Sex mit Toys gibt es bereits seit Urzeiten, die Auswahl freilich war noch nie so groß wie heute. Zudem kommt der technische Fortschritt auch an der Erotikbranche nicht vorbei. Mehr oder weniger realistische Sexpuppen gibt es bereits in jedem gut sortierten Sexshop. Bei diesen Puppen handelt es sich bisher aber in aller Regel um aufblasbare Exemplare, die einfach über penetrierbare Körperöffnungen verfügen. Doch genauso, wie viele Puppen aus dem Kinderspielzeugbereich inzwischen kleine technische Wunderwerke sind, werden auch realistische Sexpuppen immer lebensechter. Zukunftsforscher gehen davon aus, dass intelligente Sexroboter nicht mehr lange Fiktion bleiben.
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Was können intelligente Sexroboter bereits?
Schon heute gibt es realistische Sexpuppen, die mehr sind als einfache Gummipuppen. Diese Sexpuppen verfügen über eine sehr realitätsnahe Hautstruktur, haben ein wirklich menschliches Gesicht und können sich sogar verbal verständigen. Der Hersteller „True Companion“ wirbt bereits heute damit, dass seine Sexpuppen „immer geil und bereit zum Reden oder Spielen“ seien. Dass die Puppen hinzulernen und sich verstärkt auf ihren „Partner“ einstellen können, ist mittlerweile ebenfalls Realität.
Im Bereich Virtual-Reality hat die Zukunft auch längst begonnen – und hier ist schon heute nichts mehr unmöglich. Zwar kommt der Zuschauer nicht umhin, sich in die Rolle seines virtuellen Avatars hineinzudenken. Dafür kann man mithilfe einer VR-Brille und eines Leap-Motion-Controllers komplett in die Virtual-Reality abtauchen und dort auf fiktive, intelligente Sexroboter treffen. Ein Vorteil dabei: Da man selbst nicht hautnah dabei ist, sondern eine virtuell erschaffene Figur steuert, erscheinen andere Figuren nicht unrealistischer als man selbst. Allenfalls die Software wird hier die Grenzen setzen. Allerdings steigt die Zahl der notwendigen Sex-Apps stetig an.
Sex in der Zukunft …
… braucht nach Meinung einiger ernst zu nehmender Forscher und Wissenschaftler nicht zwingend mehr als eine Person. Intelligente Sexroboter sind in Sachen Fortpflanzung zwar auch in ferner Zukunft noch ein Totalausfall. In allen anderen Belangen werden sie den Menschen jedoch immer ähnlicher.
Alles, was Menschen beim Sex voneinander erwarten, wird schon bald von einem künstlich erschaffenen Partner zu erwarten sein. Dazu zählt eine äußerst natürliche, körperwarme Haut, aber auch eine möglichst realistische Mimik und Gestik. Die Bewegungsabläufe, vor allem beim Sex, sollten ebenfalls sehr menschlich wirken. Noch wichtiger freilich ist es, den Penis beziehungsweise die Vagina, den Anus und den Mund so originalgetreu nachbilden zu können, dass ein Unterschied möglichst gar nicht mehr spürbar ist.
Intelligente Sexroboter und ihre ethische Dimension
Zahlreiche Menschen haben keine Schwierigkeiten bei dem Gedanken, Sex mit einer Maschine zu haben – einige finden diese Vorstellung sogar äußerst erregend. Ziel der Hersteller ist es jedoch vor allem, auch die große Zahl der Skeptiker zu gewinnen. Aus anderen Lebensbereichen ist bekannt, dass Menschen sich gut an Roboter gewöhnen können. Daher wird in der Erotik ein ähnlicher Trend vermutet. Dabei ist allerdings zu bedenken, dass von einem vollautomatischen Rasenmäher oder einem rollenden Museumsführer keine derart menschlichen Züge erwartet werden als von intelligenten Sexrobotern.
Da es hier um einen der intimsten Bereiche des menschlichen Lebens geht, muss an dieser Stelle nicht nur von absolutem Vertrauen in die moderne Technik gesprochen werden: Wer den entsprechenden Schalter in seinem eigenen Kopf nicht umlegen kann, findet den Gedanken an einen künstlich erschaffenen Liebespartner wenig erregend. Für alle anderen kann ein Sexroboter sogar zu einer Art Lebenspartner werden. Genauso, wie sich bis heute auch viele Erwachsene mit einer Stofftiersammlung gegen die Einsamkeit behelfen, können sie es künftig mit einer Sexpuppe halten. In erotischer Hinsicht hat die freilich deutlich mehr zu bieten als die kleinen Plüschgesellen.
Was darf der Roboter, was nicht. Und was darf der Mensch mit dem Roboter tun?
Experten können sich auch vorstellen, realistische Sexpuppen eines Tages zu therapeutischen Zwecken einsetzen zu können.
Bereits heute wird auch die Frage kontrovers erörtert, ob mit realistischen Sexpuppen wirklich alles erlaubt sein darf.
Dies betrifft einerseits die Hersteller: Darf es Kinder-Sexroboter geben, an denen Pädophile ihre Neigungen ausleben können? Fördert man damit einen krankhaften Sexualtrieb oder schützt man sogar „echte“ Kinder, wenn ein Sexroboter zu einer Art Ersatzdroge wird?
Für die Benutzer realistischer Sexpuppen lautet die Frage hingegen, wie es etwa mit sexualisierter Gewalt aussieht. Natürlich wird hier nur eine technische Apparatur beschädigt, doch so mancher Triebtäter könnte seine Gelüste in die Realität umsetzen wollen.
Wo wird man die ersten wirklich intelligenten Sexroboter finden?
Seit Beginn der Industrialisierung werden Menschen durch Maschinen ersetzt, wenn die anfallende Arbeit durch diese ebenso gut oder besser erledigt werden kann. Realistische Sexpuppen wird man daher in nicht allzu ferner Zukunft in zahlreichen Bordellen finden. Viele Freier werden sich nicht länger für ihre außergewöhnlichen Gelüste schämen und müssen, sofern die Hygiene eingehalten wird, auch keine Angst vor Geschlechtskrankheiten haben.
Echte menschliche Nähe, Trost und ein offenes Ohr für die Sorgen des Alltags werden intelligente Sexroboter jedoch erstmal nicht bieten können. Es könnten in der Zukunft aber Bordelle zu vollautomatischen Sexfabriken umgewandelt werden. Dann werden dort die sprichwörtlichen Puppen tanzen.
Bild von Eric Huybrechts / Flickr mit CC BY-SA 2.0 Lizenz